Das historische Grüne Gewölbe

Screenshot vom digitalen Panoramarundgang der SKD des historischen Grünen Gewölbes

Letzte Woche hatten wir auf der Fachtagung „Sicherheit von Museen, Ausstellungshäusern und Archiven“ in Dresden am Abend die Gelegenheit, das historische Grüne Gewölbe zu besuchen.

Die wiedererworbenen Juwelen, deren Wert auf über 100 Millionen Euro geschätzt wird, zum Greifen nah zu sehen, war schon sehr beeindruckend. Viele der Stücke waren während des Prozesses gegen die Täter weiter unter Verschluss. Danach hat man sich laut unserer Museumsführerin dazu entschieden, die wertvollen Stücke nicht direkt zu restaurieren, sondern wieder auszustellen, um sie nicht noch länger der Öffentlichkeit zu verwehren. Es war allerdings sehr beklemmend, diese Kunstwerke zum Teil abgebrochen oder mit deutlich fehlenden Stücken zu sehen.

Bei der Führung war die Sicherheitstechnik für uns allerdings fast ebenso interessant, wie die Juwelen selbst. Während wir die Glasbruchmelder, Laserscanner, Kameras, Vitrinen- und Objektsicherungen suchten und darüber diskutierten, bemerkte das Wachpersonal schnell unser besonderes Interesse. Wachsame Augen sind an dieser Stelle auch mehr als angebracht, wie wir fanden. Wir erklärten dann ehrlich, dass wir die Technik aus beruflicher Neugier (in unserem Fall aus Sicht eines Unternehmens für Sicherheitstechnik) betrachteten und nicht, weil wir selbst einbrechen wollen. Ob wir damit überzeugten.. 

In der zweitägen Tagung der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK) ging es neben den weitreichenden Neuerungen der VdS-Museumsrichtlinie 3511 auch immer wieder darum, Sicherheitskonzepte als Prozess zu begreifen, der flexible Anpassungen benötigt. Anschaulich wurde gezeigt, wie ein Gebäude durch äußere Umstände plötzlich zugänglich werden kann, zum Beispiel wenn Bäume oder Stände eines Weihnachtsmarkts den Zugang zu normalerweise gesperrten Bereichen ermöglichen. Auch der Einbruch im Louvre diente an vielen Stellen als aktuelles Beispiel dafür, dass Sicherheitsmaßnahmen dynamisch mitgedacht werden müssen.

Wer im November noch einmal tiefer in die Thematik "Sicherheitstechnik in Museen" einsteigen möchte, findet hier das Programm zur VdS-Fachtagung in Berlin.

Das Foto stammt vom digitalen Panorama-Rundgang auf den Seiten der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. (Fotos waren bei der Führung natürlich nicht erlaubt.)

Spezielle Sicherheitstechnik für Museen und Galerien finden Sie hier.

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